Mein Betriebspraktikum bei DESY in der 11. Klasse
Im Juni 2022 habe ich ein Praktikum bei DESY (Deutsches Elektronen Synchrotron) in Hamburg gemacht. Dort durfte ich für ein Experiment mit Röntgenstrahlen und Vakuumtechnik eine Halterung designen.
Angefangen habe ich mit der Problematik selbst: Die Hochspannungsquelle braucht ein Signal um zu erkennen, ob die Vakuumschleuse geöffnet oder geschlossen ist. Ich durfte selber entscheiden, wie genau ich das Problem lösen wollte, dann gab man mir die Vakuumschleuse, den Schalter und einen Messschieber und ich durfte alles abmessen.
Sind die Objekte abgemessen und man hat einen Crashkurs zum digitalen Design gemacht, fängt man erst mit einer 2D Skizze an und legt schließlich mit dem 3-dimensionalen Design los.
Wenn man fertig ist, druckt man das Projekt mit einem 3D-Drucker aus und guckt, ob es gut an den Objekten sitzt, ob sich alles bewegt, wie es soll und passt schließlich das Design noch einmal an. Es gibt selbst bei DESY keinen Ingenieur, der alles mit dem ersten Anlauf schafft, und so lief das auch bei mir.
Daraufhin druckt man es erneut aus, bis es gut angepasst ist und fest an der Schleuse sitzt. Das hat bei mir ungefähr fünf Versuche gedauert, da einem mit jedem neuen Druck ein neuer Aspekt einfällt den man hinzufügen könnte, wie beispielsweise ein Loch für Kabel (auf dem nächsten Bild zu sehen) oder Einkerbungen in den Armen um der Halterung die Passform zu geben, so dass es ohne eine einzige Schraube selbst am Objekt sitzt (Bild rechts oben).
Wenn alles gut funktioniert hat, dann hat man jetzt ein neues Detail, welches man für das Experiment verwenden kann, damit man keinen Stromschlag von der Hochspannung bekommt, während man die Proben einführt. Tatsächlich hat meinem Betreuer und den anderen Beteiligten am Experiment sehr gefallen, wie mein Projekt sitzt und aussieht, so dass es jetzt auch in anderen Experimenten von einigen genutzt wird. 🙂
Schließlich würde ich sagen, dass mir das Praktikum sehr gut gefallen hat. Ich durfte mit dem Design experimentieren und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Außerdem habe ich an mehreren Projekten gleichzeitig gearbeitet, so dass ich während eins gedruckt wurde (das konnte auch bis zu 8 Stunden dauern), an einem anderen weiterarbeiten und musste mich nicht langweilen und Kaffee holen. Ich habe dort nicht nur digital gearbeitet, sondern durfte auch mit anderen nebensächlichen Projekten helfen, wo ich auch mal messen, markieren und bohren musste. Löten von Kabeln und Elektrizität war auch dabei, sowie ganz viel schrauben.
Wer also Interesse an digitalem Design, sowie auch ein wenig am Löten und Schrauben hat, dem kann ich ein Praktikum bei DESY nur empfehlen!