App-Tipp: phyphox – mobiles Physiklabor im Smartphone

In modernen Smartphones steckt eine Vielzahl an Sensoren. Beschleunigungssensor, Gyroskop, Lichtsensor, Mikrofon und Näherungssensor sind nur einige Beispiele, die in nahezu jedem Smartphone zu finden sind.

Am 2. Physikalischen Institut der RWTH Aachen wurde, mit dem Ziel aus dem Smartphone ein mobiles Labor zu machen, die App phyphox (physical phone experiments) entwickelt.

Die App greift auf die Schnittstellen zu, die vom Betriebssystem des Smartphones oder Tablets zur Verfügung gestellt werden und stellt die Werte der Sensoren entweder als Graph oder aktuellen Wert dar. Etwa 30 sogenannte Experimente bietet die App an, mit denen sich zahlreiche physikalische Experimente durchführen lassen.

Die Experimente sind in die Kategorien Sensoren, Akustik, Alltag, Mechanik, Werkzeuge und Zeitmessung aufgeteilt. Manche Experimente beschränken sich auf das einfache Anzeigen der Werte des jeweiligen Sensors andere hingegen verbinden mehrere Sensoren zu einem spezifischen Experiment. Ein einfaches Experiment stellt die Darstellung der Werte des Beschleunigungssensor (Accelerometer) dar, der die aktuelle Beschleunigung des Smartphones, wahlweise mit oder ohne den Wert der Erdbeschleunigung (g), anzeigt. Spezifischer sind da die verschiedenen Zeitmessungsexperimente, zur Auswahl stehen die akustische, Bewegungs-, Näherungs- oder optische Stoppuhr, die nach einem Signal die Zeitmessung starten und nach einem weiteren Signal wieder stoppen.

Welche Sensoren in der App verfügbar sind hängt dabei von dem jeweiligen Smartphone ab. Während Gyroskop, Mikrofon, Beschleunigungssensor und GPS in jedem Smartphone zu finden sind, gibt es den Drucksensor leider in nur sehr wenigen Geräten. Doch selbst wenn der entsprechende Sensor vorhanden ist kann er leider nicht immer genutzt werden. Apple Nutzer müssen so etwa auf die Experimente rund um den Lichtsensor verzichten, obwohl eigentlich alle iOS Geräte einen verbaut haben, da Apple diesen nicht für die Nutzung in Apps freigibt. Für Experimente mit der Schulklasse sollte man sich also auf die Standardsensoren beschränken.

Wer möchte kann auch eigene Experimente mithilfe des Online Editors (https://phyphox.org/editor/) erstellen und dabei die zahlreichen Sensoren seines Smartphones kombinieren und ein individuelles Experiment erstellen.

Damit man, wenn man sein Smartphone in ein Experiment verbaut hat und das Display nicht mehr ablesen kann, trotzdem an die Werte kommt haben die Entwickler eine Fernzugrifffunktion eingebaut. So ist es möglich auf jedem Gerät mit Browser, welches sich im selben Netzwerk wie das phyphox-Gerät befindet, die Fernsteuerung zu nutzen. Befindet man sich nicht im heimischen Netzwerk nutzt man hierzu am besten die Hotspot-Funktion seines Smartphones.

Die aufgezeichneten Werte können in der App selbst oder über den Fernzugriff in eine Excel- oder CSV-Datei exportiert werden.

Die App ist kostenlos verfügbar für iOS/iPadOS im Apple App Store und für Android im Google Play Store sowie als APK auf f-droid.org. Weitere Informationen findet ihr auf phyphox.org/de.

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